Edith Ballantyne

10 Dec 1922 – 25 March 2025

Heidi Meinzolt

Nachruf Edith Ballentyne

Noch vor 2 Wochen hat mir Edith in einem Telefongespräch erzählt, wie sehr sie der Genozid in Gaza und die ungebremste Gewalt des Israelischen Militärs gegen die Palästinenser bedrückten und was WILPF tun müsste um die Stimmen aus der Region für Frieden zu verstärken. Sie war immer am Ball und dachte aktionistisch. Wenn mal das Internet ausfiel, das ihr die Infos über WILPF und die Welt ermöglichte war total verunsichert oder ärgerlich. Sie hatte bis zuletzt Freunde, Familie um sich, um zu diskutieren, ein Glas Wein (früher eher härtere Sachen) mit einander zu trinken und klar zu formulieren, wo, wann und wie Frau sich einzumischen hätte.

Sie war, wie alle die sie kannten bestätigen, hochgradig motivierend in ihrer Überzeugungskraft für den Frieden etwas bewegen zu müssen und zu können. Sie inspirierte, verstand es aber auch zu unterstützen und immer klar die Gerechtigkeit anzumahnen. Ihr Wissen und ihre Einsatzfreude für eine bessere Welt waren gerade auch im UNO-Zusammenhang hoch geschätzt.

So habe ich persönlich eine wichtige, wohl letzte Freundin einer anderen Generation verloren, WILPF eine ihrer zentralen Führungsfiguren, die Familie ihr wichtigstes Mitglied. Der kleiner Trost bleibt, dass sie ein friedliches Ende gefunden hat, das sie sehr selbstbestimmt eingeleitet hat durch Verzicht auf Intensivmedizin und palliative Begleitung.

In den nächsten Monaten erscheint ein Film, den der junge Schweizer Regisseur Fabian Chiquet  mit und über sie gedreht hat. Es gibt eine öffentliche Webseite, die Felicity Hill eine langjährige Wegbegleiterin für Erinnerungen eingerichtet hat, der Film über den WILPF Zug nach Peking zeigt sie auch, in unserem Ligabuch „Frauen.Freiheit.Frieden“ gibt es einen ausführlichen Beitrag unter den Bios. Ich selbst habe unzählige Aufnahmen – nicht zuletzt von ihrem 100. Geburtstag – und Beiträge gespeichert, neben den ideellen Erinnerungen.

Just two weeks ago, Edith told me in a telephone conversation how depressed she was about the genocide in Gaza and the unchecked violence of the Israeli military against the Palestinians and what WILPF should do to amplify the voices from the region in favour of peace. She was always on the ball and thought actionistically. When the internet went down, which gave her information about WILPF and the world, she was totally insecure or angry. She had friends and family around her right up to the end to discuss things, share a glass of wine (in the past, rather harder things) and clearly formulate where, when and how a woman should get involved.
As everyone who knew her can confirm, she was highly motivating in her conviction that she had to and could make a difference for peace. She inspired, but also knew how to support and always clearly call for justice. Her knowledge and enthusiasm for a better world were highly valued, especially in the UN context.
I have personally lost an important, probably last friend of another generation, WILPF one of its central leading figures, the family its most important member. The small consolation remains that she found a peaceful end, which she very self-determinedly initiated by foregoing intensive care and palliative care.

There is a detailed bio in our WILPF book ‘Frauen.Freiheit.Frieden’ ( website WILPF.de). I myself have saved countless photos – not least of her 100th birthday – and contributions, in addition to the idealistic memories.